Bis an das Ende der Welt

Die Fährfahrt zurück nach Teneriffa verlief problemlos, gegen 9.00 Uhr erreichten wir Los Christianos. Schon auf dem Hinweg waren wir von den sich die Berge hochziehenden Hochhausschluchten ziemlich entsetzt, aus der Idylle La Palmas kommend verstärkte sich dieses Gefühl noch deutlich. Die zugebauten Festlandsküsten Spaniens wirken dagegen fast nett.

 

Fährfahrt mit Blick auf den Teide

Von der Fähre aus fuhren wir zügig nach Puerto de la Cruz, wo ein erneuter und hoffentlich letzter  Zahnarzttermin zu absolvieren war. Die Nacht verbrachten wir wieder auf dem bekannten Platz in der Stadt. 

Da wir Teneriffa zügig verlassen wollten, buchten wir für den nächsten Tag eine Fähre nach El Hierro. Wiederum in Los Christianos warteten wir darauf, auf die gerade angekommene Fähre fahren zu können. Nachdem alle Autos und Passagiere von Bord waren, hatten wir ein für uns sehr überraschendes Erlebnis. Eine Gruppe von ca. 80 Farbigen verließ nacheinander, in rote Decken vom Roten Kreuz gehüllt, das Schiff und ging zu einem Sammelpunkt. Es handelte sich eindeutig um Bootsflüchtlinge, die von El Hierro nach Teneriffa gebracht worden waren.

Wir wussten natürlich, dass viele Bootsflüchtlinge auf den Kanaren ankommen, hätten aber nicht gedacht, dass El Hierro als westlichste Kanareninsel ein Ziel der Schleppermafia ist. Ausgiebige Recherchen ergaben, dass die Insel sogar mittlerweile das bevorzugte Ziel ist und mit einer großen Zahl von Flüchtlingen konfrontiert wird, die die Insulaner vor immer größere Probleme stellt. Der Grund ist, dass die bisherigen Routen extrem gut überwacht werden und der Weg über El Hierro eine immer beliebtere Ausweichroute ist. Hier ein Link für weitere Informationen.

Wir erreichten die Insel nach einer im Prinzip problemlosen aber etwas ruppigeren Überfahrt im Dunklen und verbrachten die erste Nacht am Hafen.

Im Bauch der Fähre
Unsere Fähre im Hafen von El Hierro

Am nächsten Tag bestaunten wir die hohen Vulkanberge um uns herum. Wir unternahmen unsere erste Inselrundfahrt auf wirklich guten Hauptstraßen, fuhren auch durch Valverde, die einzige Inselhauptstadt der Kanaren, die nicht am Meer liegt und erreichten schließlich den Wohnmobilstellplatz El Hierros. Dieser liegt in spektakulärer Landschaft an Naturpools und bietet eine komplette Ver- und Entsorgung.

Naturschwimmbecken beim Stellplatz

Den nächsten Tag nutzten wir für Einkäufe, in Spanien ist heute und am Montag Feiertag (Tag der Verfassung, Maria Empfängnis).

Heute sind wir die Küste weiter Richtung Südwesten gefahren, haben einen fast aufgegebenen Kurort und diverse Aussichtspunkte gesehen.

Der Gesundheitsbrunnen Pozo de la Salud
Frühstück am Aussichtspunkt

Höhepunkt war eine wirklich abenteuerliche Bergstrecke, von der aus wir auf eine 4×4 Strecke zum alten Nullmeridian abbogen.

Serpentinen in der Vulkanlandschaft

Erst 1848 wurde der Meridian nach Greenwich verlegt. In der Antike und im Mittelalter vermutete man hier das Ende der Welt, nur wenige besuchten diesen Ort und setzten sich der Gefahr aus, von der Erdscheibe zu stürzen. Mit Blick auf den Leuchtturm von Orchilla werden wir hier wohl trotzdem eine friedliche Nacht in spektakulärer Vulkanlandschaft verbringen.

Am (alten) Nullmeridian

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