Böhmen und Mähren

Unsere Fahrt führte uns zunächst von Franken ins Fichtelgebirge, und wir übernachteten kurz vor der tschechischen Grenze in Hohenberg an der Eger. Der dortige Stellplatz bot einen schönen Blick auf das Tal der Eger, die die Grenze zu Tschechien bildet. Wir hatten also unser nächstes Ziel bereits vor Augen.

Blick nach Tschechien

Am nächsten Tag besorgten wir uns an der ersten Tankstelle die für unser Wohnmobil mit 4,5 Tonnen notwendige Mautbox, da unsere ADAC-Mautbox nicht für Tschechien gilt. Weiter ging es danach zum ersten Ziel Marienbad, das mit Karlsbad und Franzensbad zum Bäderdreieck Böhmens gehört. Wir waren überrascht vom mondänen Flair dieses Kurbades, in dessen großem Kurpark wir die Sonne genossen und die singende Fontäne beobachteten. Die Wasserspiele begannen Punkt 13 Uhr und dauerten ca. 10 Minuten.

Blick auf die singende Fontäne und die Kolonnaden.
In den Kolonnaden
Im Kurpark

Marienbad hat uns sehr gut gefallen, leider gibt es keinen Wohnmobilstellplatz, so dass wir ein paar Kilometer weiter auf einem öffentlichen Parkplatz für Wohnmobile übernachteten. Die nächsten Etappen führten uns durch viele böhmische Dörfer bis nach Mähren, dicht an der Grenze zum österreichischen Weinviertel. Hier übernachteten wir zwei Tage auf dem Wohnmobilstellplatz eines Weinguts in der Nähe von Valtice. Wir besuchten Valtice mit seinem Schloss Feldsberg, das in früheren Zeiten, wie vieles anderes hier, dem Hause Lichtenstein gehörte. Im Schloss gab es neben einem guten Restaurant auch eine Weinbar, in der man viele Weine der Region probieren konnte.

Schloss Feldsberg
Seitenflügel

Am nächsten Tag sollte es dann durch die Slowakei bis in die Nähe der ungarischen Grenze gehen. Unser geplantes Ziel, einen als sehr gut beschriebenen Campingplatz, sollten wir jedoch nicht erreichen. Kurz nach Überqueren der slowakischen Grenze meldete der Bordcomputer, dass der hintere rechte Reifen Luft verliert. Der angezeigte Luftdruck verringerte sich stetig, so dass wir froh waren, auf der viel befahrenen Straße in einer Nothaltebucht stehen bleiben zu können. Die Luft zischte lautstark aus dem Reifen. Mit unseren Hubstützen konnten wir das Rad entlasten, so dass die Felge nicht beeinträchtig wurde. Gegen 11 Uhr kontaktierten wir den ADAC, die Reifenpanne wurde sehr umständlich aufgenommen und Hilfe in ca. zwei Stunden zugesagt. Nach ca. einer Stunde meldete sich eine slowakische Telefonnummer, die noch einige Informationen auf englisch abforderte und Hilfe in ca 40 Minuten versprach. Eine weitere Stunde später meldete sich der Abschleppdienst, um die genauen Daten unseres Reifens zu hinterfragen. Er sprach von einer weiteren halben Stunde bis zu seiner Ankunft. Nach einer Stunde kontaktierten wir ihn, und erfuhren, dass er noch einen Reifen beschaffen müsse. Gegen vier Uhr war er dann am Pannenort. Der Grund für die Verzögerungen, die für uns eine ziemlich Geduldsprobe bedeuteten, war, dass er uns wegen unseres Gewichts und unserer Höhe nicht abschleppen konnte. Also musste er am Sonnabend nachmittags einen passenden Reifen mit passender Felge beschaffen, den wir dann für die Fahrt zu seiner ca. 60 Kilometer entfernten Werkstatt nutzten. In der Werkstatt angekommen, wurde der defekte Reifen in ca. einer Stunde für 50 € repariert, und wir konnten weiter fahren. Der einzige Stellplatz in der Nähe lag auf der anderen Seite der Grenze in Österreich, Luftlinie vielleicht 10 Kilometer, Fahrtstrecke jedoch 25 Kilometer hin zum Grenzübergang und wieder 25 Kilometer zurück bis zum Stellplatz. Hier in Ebenthal verbrachten wir eine ruhige Nacht, da kein Jubel über den ESC-Sieg Österreichs zu hören war.

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