Von der Maramuresch in die Karpaten

Nach zwei erholsamen Tagen in der Idylle von Breb machten wir uns auf in den nördlichen Teil der Maramuresch. Die Strecke führte durch idyllische Dörfer und Landschaften bis an die Theiß, die hier die Grenze zur Ukraine bildet. Es war schon ein etwas beklemmendes Gefühl zu wissen, dass die Menschen, deren Häuser man auf der anderen Flussseite sehen kann, nun so ganz andere Sorgen haben als wir. 

Schließlich erreichten wir das Örtchen Săpânța, wo wir passender Weise den berühmten Fröhlichen Friedhof besuchten. Mitte des letzten Jahrhunderts hat hier ein einheimischer Künstler begonnen, neue Grabsteine in Form von blauen Kreuzen zu errichten. Auf jedem Kreuz war ein Bild der Verstorbenen sowie Lebensstationen und Charakteristika aufgeführt, oft auch nicht positives. Viele Steine haben sogar eine gute Vorder- und eine böse Rückseite. Mittlerweile ist der Friedhof sehr berühmt, fast alle wollen so bestattet werde.

Von hier aus fuhren wir wieder in den Nordwesten Transsilvaniens nach Alba Iulia, wo wir schon vor 4 Wochen eine Nacht verbracht hatten. Damals war es kühl und regnerisch, jetzt hatten wir 35 Grad. Von hier aus ging es zur Transalpina, die bis auf 2240 m führt und somit die höchste Straße Rumäniens ist. Von Norden kommend führt die Anfahrt durch fast endlos erscheinende Wälder sehr langsam in die Höhe. Auf ca 1600 m übernachteten wir an einem Fluss und trafen auf ein nettes Paar aus München, das wir zu Beginn unserer Reise schon an der Donau getroffen hatten. Die Nacht war sehr kühl, morgens hatten wir im Wohnmobil nur 10 Grad.

Am nächsten Tag ging es weiter zum höchsten Punkt der Straße, dem Urdele Pass. Die Streckenführung ist in diesem Teil oft spektakulär, die Sicht fantastisch.

Tiere auf der Strecke

Schließlich erreichten wir die walachische Tiefebene, wo wir die Nacht bei Polovragi zwischen Bach und Felsen sehr idyllisch verbrachten. 

Nächstes Ziel war Eșelnița, ein Örtchen nahe dem Eisernen Tor, dem spektakulären Donaudurchbruch in den südlichen Karpaten zwischen den Serbischen Karpaten und dem Banater Gebirge an der Grenze zwischen Rumänien und Serbien. Wir stehen nun auf einem netten Campingplatz mit Blick auf die Donau und Serbien. Heute morgen haben wir eine sehr eindrucksvolle Bootsfahrt zum Durchbruch gemacht. Der Bootsführer war ein gestandener Rumäne, der auch englisch sprach und uns auf dem Rückweg zu den Klängen des Donauwalzers durch die Wellen schaukelte.  

Blick auf die mit etwas über 200 Metern engste Stelle der Donau

Auch die Römer haben sich hier vor fast 2000 Jahren schon verewigt, leider eingerüstet

Die größte Felsstatue Europas ist viel jünger und zeigt den Daker-König Decebal

Der Eingang zur Fledermaushöhle

Deutsches Polizeiboot (mit rumänischer Flagge) im Frontex-Einsatz an der EU-Außengrenze

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