Siebenbürgen: Quer durch Transsilvanien

Nachdem wir den weniger spektakulären Nordteil der Transfăgărășan mit gefühlt 1000 Serpentinen hinter uns gebracht hatten, fuhren wir zum Geological Complex in Racoș, ein Gebiet mit erloschenem Vulkan, Smaragdsee und Basaltsäulen.

Hier verbrachten wir die Nacht auf einer Hochebene mit sensationellem Rundblick. Abends tauchte zunächst ein Fuchs auf, der zügig zwei Freunde mitbrachte. Alle zeigten ein extrem distanzloses Verhalten, das uns am Ende doch etwas verunsicherte und ins Wohnmobil zurückziehen ließ. Auf einen Arztbesuch in Rumänien nach einem Fuchsbiss hatten wir so gar keine Lust.

Der wollte wohl rein

Danach ging es nach Rupea, ehemals Reps, wo wir eine beeindruckende Burganlage besichtigten und vor der Mauer eine ruhige Nacht mit Weitblick verbrachten.

Auf dem Weg nach Sighișoara machten wir einen kurzen Abstecher nach Viscris, Deutsch-Weißenkirch, wo König Charles ein Bauernhaus besitzt. Wir warfen einen Blick auf die Kirchenburg und fuhren weiter, es war Sonnabend, und viele Touristenbusse waren bereits auf dem Parkplatz.

Am Stadtrand von Sighișoara, ehemals Schäßburg, eine zum UNESCO Weltkulturerbe gehörende Kleinstadt, die zu den meist besuchten Orten Rumäniens gehört, übenachteten wir auf einem Stellplatz und fuhren am Sonntagmorgen in die Stadt, die 1200 von Siebenbürger Sachsen gegründet worden war. Hier gibt es eine gut erhaltene, mittelalterliche Oberstadt, die vollständig von einer Wehrmauer umschlossen ist und gleichzeitig eine komplette Zitadelle bildet. Vlad Dracul, residierte hier vier Jahre, sein Sohn, der legendäre Vlad Tepes Draculea soll hier geboren worden sein.

Der ganze Ort ist wunderschön aber natürlich sehr touristisch, wir waren froh, dass wir am Sonntagmorgen noch ein wenig der ursprünglichen Stimmung spüren konnten.

Weg durch den Stundturm
Die orthodoxe Kathedrale

Nächstes Ziel war Praid, ein Kurort mit einem der größten Salzvorkommen Europas. Leider ist die Mine seit Anfang Mai aufgrund Überflutung durch Starkregen geschlossen, die Situation wird wohl immer kritischer. In den Nachbarländern ist der Salzgehalt der Süßwasserflüsse bereits angestiegen, Rumänien hat den europäischen Katastrophenschutzmechanismus aktiviert, und Spezialisten aus mehreren EU-Ländern arbeiten fieberhaft an einer Lösung.

Für uns ging es am nächsten Morgen durch die Bicazschlucht weiter Richtung Norden. Durch die Schlucht führt eine sehr enge Straße, links und rechts erheben sich sehr eindrucksvoll bis zu 300 Meter hohe Felsen.

Nach einem ca. 1200 Meter hohen Pass verließen wir Siebenbürgen und befinden uns jetzt in der rumänischen Region Moldau.

Nun stehen wir mit einigen rumänischen Campern direkt am Ufer des Lacul Bicaz, dem größten Stausee in Rumänien. Die Aussicht ist fantastisch, und wieder einmal sind wir von der Möglichkeit, in Rumänien überall frei stehen zu können, völlig begeistert. 

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