Sylvester

Sylvester
Wilpena Pound, Australia
Wilpena Pound, Australia Irgendwie ist es schon ein komisches Gefühl, hier im Jahre 2014 morgens zu sitzen und diesen Bericht zu schreiben, während in Europa noch nicht einmal die Sektgläser für das Anstoßen auf das neue Jahr gefüllt wurden. Zu wissen, dass es heiß werden soll, ist das Eine, zu erfahren was diese Hitze bewirkt, es das Andere. Schon bei einem Halt in Hawker, dem letzen größeren Ort vor dem Wilpena Pound, waren die Straßen wie leer gefegt, die Menschen waren wohl bemüht, so wenig wie möglich draußen zu sein. Anders als in Queensland, wo es sehr warm und feucht war, ist es hier heiss und trocken. Wir kehrten im General Store ein, der gleichzeitig Einkaufsladen, Bar und Restaurant, aber auch die Post und die Bank beherbergt. Dabei lagen Post- und gepanzerter Bankschalter nebeneinander und die Angestellte ging durch die Verbindungstür, je nach dem, wo gerade ein Kunde stand. Wir bestellten und tranken unsere Getränke im Gästeraum, der alle Bereiche miteinander verband und gleichzeitig Ausstellungsraum war für alle möglichen Souverniers, von alten Coca Cola Werbungen bis hin zu Stoffkängurus. Danach erreichten wir auf dem sehr gut ausgebauten Highway unser eigentliches und nördlichstes Ziel in South Australia, Wilpena Pound, der zentralen Sehenswürdigkeit im Flinders Ranges National Park. Wilpena Pound, ist ein Talkessel, der von einem Ring hoher Berger umschlossen wird. Den einzigen Zugang kann man nur zu Fuß in einer mehrstündigen Wanderung durchqueren. Da wir angesichts der Temperaturen vom um die 40 Grad, die im Kessel wahrscheinlich noch ein paar Grad höher sein dürften, keine Lust auf eine Wanderung hatten, entschieden wir uns für einen Rundflug von einer ca. 20 Kilometer vor Wilpena liegenden Schaffarm, die auch einen Campingplatz und Unterkünfte in sogenannten Eco-Villas anbietet. Angesichts des sehr kleinen Flugzeugs und des sehr jungen Piloten, kamen noch kurze Zweifel, aber dann ging es los. Wir wurden vorgewarnt, dass es auf Grund der hohen Temperaturen und der damit verbundenen Thermik zu sogenannten Bumps kommen könnte. Die Flugkünste des Piloten waren sehr vertrauenserweckend, es war ein reibungsloser Flug, kleinere Bumps störten das Vergnügen in keiner Weise. Wir hatten einen tollen Blick auf den Talkessel, durchflogen in der Länge nach und drehten eine Runde mit Ausblicken auf den Lake Torrens, den zweitgrößten Salzsee Australiens und die Berge der Flinders Ranges. Selbst die Landung war sanfter als bei so manchem Jet. Die Sylvesternacht verbrachten wir auf einem Campingplatz direkt am Wilpena Pound. Auch dieser war, mit Ausnahme einzelner Aussie Hardcore Camper, bei unserer Ankunft leer. Bis zum Abend kamen dann aber doch noch einige Touristen-Camper an. Trotzdem wurde es das ruhigste Sylvester, dass wir je hatten. Zum Jahreswechsel, auf den mit einem Sekt aus Coonawarra angestoßen wurde, waren wir und eine kleine Gruppe Australier die einzigen, die den unglaublichen Sternenhimmel mit Sternschnuppen bewunderten. Pünktlich erreichten uns die ersten Neujahrgrüße aus Europa, von denjenigen, die richtig gerechnet hatten. Wir wünschen allen Lesern einen guten Rutsch und ein gutes und erfolgreiches 2014!!

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