Causeway Costal Road

Am gestrigen Tag, unserem vorletzten in Irland, absolvierten wir ein enges Touristenprogramm. Wir begannen mit einem Besuch des Giant’s Causeway, der größten Sehenswürdigkeit Nordirlands und Weltkulturerbe. An diesem Küstenabschnitt ragen ca. 40.000 Basaltsäulen aus dem Meer. Sie sind aus vielen kleinen Stücken zusammengesetzt, liegen eng beieinander und die meisten von ihnen sind sechseckig.

Danach ging es zügig weiter nach Bushmills, wo wir die gleichnamige Whiskeybrennerei besichtigten, viele interessante Dinge erfuhren und eine kleine Whiskeyprobe absolvierten.

Nächster Programmpunkt war Dark Hedges, eine beeindruckende Buchenallee mit über 200 Jahre alten Bäumen. Von da an waren wir auf den Spuren der Kultserie „Game of Thrones“, die an vielen Orten in Nordirland gedreht wurde, unter anderem in Dark Hedges.

Schließlich fuhren wir nach Carrick-a-Rede, hier ist eine wunderschöne Steilküste mit berühmter Hängebrücke. Wir fanden einen tollen, von einem Iren empfohlenen Stellplatz in einer Art Steinbruch auf einem Hochplateau mit unglaublichen Ausblicken auf die Küste und bis nach Schottland. Auch dies war ein Drehort für „Game of Thrones“, wir konnten sogar Ausflugsbusse beobachten, aus denen Leute stiegen, die sich kostümiert vor bestimmten Felsen fotografierten. Wir verbrachten hier mit einem belgischen und einem holländischen Wohnmobil eine ruhige Nacht.

Im Hintergrund unser nächstes Ziel: Schottland

Nun stehen wir in Larne in der Nähe des Fährhafens und warten auf unsere Nachtfähre nach Schottland.

 

Nach mehr als drei Wochen in Irland ist es Zeit für eine kleine Nachbetrachtung. Ohne den Anspruch auf Objektivität oder Vollständigkeit sind hierbei folgende Punkte für uns besonders erwähnenswert.

Die Iren

Wir haben ausnahmslos nur nette, freundliche Leute getroffen. Hier grüßt jeder mit einem „Hau ja hu?“ (irisch für „How do you do?“) oder „Hello!“, fast jeder ist interessiert daran, woher man kommt und wie es einem gefällt. Von einem Stellplatznachbarn wurden wir sogar per Handschlag mit den Worten: „Nice to have you here in Ireland!“ begrüßt. Man merkt, dass dieser freundliche Umgang von Herzen kommt.

Die Landschaft

Unsere Bilder haben schon viel erzählt. Es ist unglaublich grün, spektakulär, dann wieder sanft, abwechslungsreich und einfach schön. Obwohl im Süden die bekannteren landschaftlichen Höhepunkte liegen, hat uns der Norden besser gefallen. Unser Favorit ist hierbei die Grafschaft Donegal mit dem gleichnamigen netten, kleinen Städtchen.

Das Wetter

Wir haben wohl sehr viel Glück gehabt. In der ersten Woche schien fast durchgehend die Sonne bei Temperaturen um 20 Grad, in der zweiten Woche hatten wir zwei ausgesprochen schlechte Tage, an den anderen war das Wetter gemischt. Die dritte Woche erfreute uns mit strahlendem Sonnenschein bei zum Teil mehr als 25 Grad. Die Iren freuen sich über dieses Wetter unglaublich. Jeder erwähnt es, die Nacht wird wie in Skandinavien besonders am Wochenende zum Tag, und der allgegenwärtige Gruß wird immer durch eine Bemerkung über das Wetter ergänzt. 

Die Straßen

Irische Straßen sind oft schmal, das bedeutet, dass häufig knapp zwei PKW aber gewiss nicht zwei Wohnmobile oder ähnlich große Autos aneinander vorbei passen. Für diese Fälle gibt es zahlreiche Ausweichstellen, auf die dann eines der Fahrzeuge fährt. Da die Iren aber wirklich umsichtig, vorausschauend und eher abwartend fahren, ist das im Regelfall kein Problem. Sie kennen ihre Straßen und haben uns durch manche Engstelle gelotst. An die Straßenqualität haben wir uns mit der Zeit gewöhnt. Bei uns würde der Hinweis auf Bodenwellen wohl ein sehr häufiges Zeichen sein.

Das Müllsystem in der Republik Irland

Wir haben es im Prinzip nicht verstanden, und es ist das Einzige, das wir als wirklich negativ empfunden haben. Es gibt keine öffentlichen Mülleimer, nicht im Park, nicht auf Picknickplätzen, sogar auf manchen Stellplätzen wird man aufgefordert, seinen Müll mit nach Hause zu nehmen. Dafür gibt es ab und zu Müllcontainer, in die man seinen Abfall sortiert nach den auch bei uns üblichen Kriterien werfen kann. Es ist immer ein Kleidercontainer dabei, aber nie ein Behältnis für Restmüll. Die Plätze werden immer durch Kameras überwacht, drakonische Strafen für Müllvergehen, also besonders für die Entsorgung von Hausmüll, werden angedroht. Wir haben herausgefunden, dass die Müllabfuhr hier von privaten Anbietern erledigt wird, mit denen die Haushalte individuelle Verträge schließen können, also in etwa wie bei uns im Telefonbereich. Die Preise sind wohl sehr hoch, viele Iren haben deshalb keinen Vertrag, trennen ihren Müll akribisch und bringen ihren Hausmüll selbst zum Müllplatz. Für uns als fahrendes Volk ist das natürlich ziemlich schwierig, wir sind teilweise tagelang mit vollen Müllbeuteln spazieren gefahren. Beeindruckt hat uns, dass man trotz dieser Regelung keine wilden Müllkippen sieht und auch kaum Müll herumliegt. In Nordirland wird wie bei uns entsorgt.

Insgesamt haben wir die Zeit in Irland sehr genossen. Wir haben viel erlebt, viel gesehen und vieles nicht gesehen. Es ist noch eine Menge für weitere Reisen übrig geblieben!

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