Great Ocean Road, 2. Versuch
Cape Otway, Australia |
Nach den letzten etwas kühleren Tagen mit 20-25 Grad hatten wir heute wieder Temperaturen um 35 Grad, was hier im Süden jedoch auch nicht ständig der Fall ist. So sagt der Wetterbericht für die nächsten Tage wieder niedrigere Temperaturen vorher. Der Wetterbericht bezeichnet übrigens Temperaturen um die 20 Grad tatsächlich als cool (kühl), danach kommt mild und erst bei 24-30 Grad ist es warm.
Heute wurden auch gleich die Warnschilder für die Waldbrandgefahr hoch gesetzt.
Wir sind froh, dass wir diese Strecke nun doch vor Weihnachten fahren können, denn zu Weihnachten fangen hier die Sommerferien an und dann sind angeblich alle Australier unterwegs. Zumindest sind begehrte Nationalpark Campingplätze in dieser Zeit ausgebucht, einige bereits seit Juni. Dass die Great Ocean Road eines der touristischen Highlights ist, erkennt man auch daran, dass an den Aussichtspunkten überall darauf hingewiesen wird, dass man links fahren soll.
Nachdem wir den Split Point Leuchtturm kurz hinter Anglesea besichtigt hatten, wäre als nächster Leuchtturm das Cape Otway Lighthouse zu besichtigen gewesen. Dies ist jedoch regelrecht abgeriegelt, so dass man ohne eine Gebühr von 18,50 $/Person zu zahlen, tatsächlich keinen Blick auf ihn werden kann. In den USA mussten wir für das Betreten eines Leuchtturms schon einmal 5$ spenden, aber 18,50 $ waren uns dann doch zu viel, so dass wir auf diesen Leuchtturm verzichteten. Damit hatten wir dann auch keinen Zutritt zum zweitsüdlichsten Punkt Australiens. Den südlichsten Punkt, Wilsons Promontory hatten wir wegen unseres ungewollten Abstechers nach Melbourne bereits ausgelassen.
Dafür wurden wir im Cape Otway National Park mit den ersten Koalas in freier Wildbahn entschädigt. Überall, wo sie in der Nähe der Straße in den Astgabeln hockten, standen Autos am Straßenrand und Menschen mit Ferngläsern und Kameras. Und sie wirken wirklich ziemlich niedlich. Wir übernachten hier im Nationalpark im Bimbi Park, einer privaten Anlage, von der die Koalas jedoch ausgesperrt werden, in dem die Bäume durch glatte Kunststoffmäntel, die das Aufklettern verhindern, umhüllt wurden. Wie wir hier erfuhren, sind die hier lebenden Koalas durch den Menschen von French Island hierher umgesiedelt worden und haben das ökologische Gleichgewicht durcheinander gebracht. Sie finden hier viel zu viel der von Ihnen bevorzugten Sorte Eukalyptusbaum und haben sich derartig stark vermehrt, dass sie jetzt große Waldgebiete kahl fressen. Daher gibt es Initiativen, die Anzahl der Koalas zu begrenzen.
Nach der Einbruch der Dunkelheit hörten wir die durchdringenden Brunstschreie der Koalas, die sich wohl noch mehr vermehren wollen.
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