An der Costa del Sol

Blick auf Gibraltar während der Fahrt

 

Die Sonnenküste Spaniens macht ihrem Namen alle Ehre: Die Sonne lacht von einem meist strahlend blauen Himmel, bei Temperaturen um die 20 Grad würde man ohne den zur Zeit recht starken Wind schon gelegentlich den Schatten aufsuchen. Wir stehen zur Zeit im Yachthafen von Almerimar, etwas südlich von Almerìa. Der Wind pfeift durch die Wanten der zahlreichen Segelboote, und wir genießen vertraute Geräusche. Die Temperatur ist jedoch angenehmer als an den meisten Tagen des letzten Segelsommers in Dänemark.

Trotzdem ist die Costa del Sol bisher der für uns unattraktivste Teil unserer Reise. Die Küste ist überall dort, wo Sandstrände sind, mit riesigen Hotel- und Appartementanlagen der wenig ansehnlichen Art zugebaut. Besonders im Großraum Torremolinos/ Marbella/ Màlaga/ Rincon, eine der am dichtesten besiedelten Regionen Spaniens, sieht man das Meer im Prinzip nicht mehr von der Straße aus. Jedes Örtchen mit Sandstrand ist zugebaut, die Orte gehen ineinander über. Nur die wenigen Dörfer, die keinen Sandstrand besitzen, lassen den alten Charakter der Gegend erahnen. Das zweite, riesige Problem ist der Gemüseanbau. Man hat davon gehört und gelesen, aber es selbst zu sehen ist unbeschreiblich. Die mit Plastikfolie abgedeckten Treibhäuser bedecken riesige Flächen, von den Ausläufern der Sierra Nevada bis zum Meer. Man sieht teilweise bis zum Horizont nur Plastik, manchmal ragen dazwischen Häuser auf. Dazu kommen abgerissene Folienstücke, die sich zahlreich in Zäunen und Büschen verfangen. Nicht umsonst trägt die Gegend um Almerìa den Namen „Mar del Plástico“. Beim Anblick dieser ökologischen Verwüstungen beginnt man wirklich über den Sinn des Kaufs von Paprika und ähnlichem im Winter nachzudenken.

Gemüseanbau in Andalusien 1

Gemüseanbau in Andalusien 2
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