Unter Papageien

Unter Papageien
Clermont, Australia
Clermont, Australia Schon beim Aufstehen wurde uns klar, dies ist der kühlste Morgen, den wir in Australien bisher erleben durften. Maximal 22 Grad während des Frühstücks, leider auch wolkenverhangen, so dass wir den Sonnenaufgang nicht sehen konnten.
Wir genossen noch einige Augenblicke den phantastischen Ausblick und verließen dann Eungella in Richtung Südwesten. Als wir den „Peak Down Highway“ erreichten, lagen 260 Kilometer vor uns. Am Ende war es eine Etappe von 350 Kilometern und damit war dieser Tag, der seinen Abschluss mit einem wunderbaren Sonnenuntergang fand, die längste Etappe unserer bisherigen Reise.
Der Highway führte uns durch eine savannenartige Hochebene in die „Central Highlands“ von Queensland mit der „historischen“ Stadt Clermont als Mittelpunkt. Als wir diese Stadt erreichten, trauten wir unseren Augen nicht. Erwartet hatten wir ein Zentrum mit McDonalds, Starbucks, Hungry Jack (so heisst hier Burger King) und mindestens einem riesigen Einkauf,zentrum, denn immerhin war Clermont bereits 250 Kilometer vorher ausgeschildert. Nichts dergleichen, ein magerer Supermarkt mit einem Coffeeshop als scheinbar einzigem Restaurant der Stadt, oder besser der Gemeinde. Aber immerhin war Clermont die erste Ansiedlung in den Tropen in Queensland und früher, während des Goldrauschs, ein Anziehungspunkt für viele Abenteurer. Heute wird hier Kohle in riesigen Tagebaubetrieben abgebaut, wovon auch die endlos wirkenden Güterzüge, die parallel zum Highway fuhren, zeugten. Bereits weit vor Clermont führten die Seitenstraßen nur zu irgendwelchen Minen, wie die Bergbaubetriebe hier heissen.
Nachdem wir den Ort gesehen hatten, entschieden wir uns, nicht hier zu übernachten, sondern zu einem 20 Kilometer entfernten Campingplatz an einem See zu fahren. Ohne Angst vor Salzwasserkrokodilen oder gefährlichen Quallen haben zu müssen, konnten wir also nach langer Zeit wieder Schwimmen gehen. Einzig ein Pelikan wirkte etwas bedrohlich. Einheimische Camper lockten einen Schwarm von Papageien an, die uns dann aus der Hand fraßen. Die Temperaturen lagen hier in den Highlands übrigens während des Tages bei 33-36º, an die wir uns aber doch schon gut gewöhnt haben. Nach dem Sonnenuntergang zeigten uns Einheimische (auch irgendwie deutschstämmig) noch ihren Fang, es handelte sich um eine Portion Flusskrebse.
]]>

Print Friendly, PDF & Email

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert